Beruf „Bestatter“ – Robin Lieber hat bestanden!Team des Bestattungsinstituts Bade in Wedel freut sich über gelungene Ausbildung
Mal Hand aufs Herz: Den meisten Menschen liegt es doch eher fern, diesen Beruf zu wählen, in dem der Kontakt zu Verstorbenen einfach dazu gehört. Sie zu reinigen, anzukleiden oder auch nur zu sehen, fällt vielen Lebenden schwer, denn tief verwurzelt sind Gefühle, zu sehr wird das Sterben in der Gesellschaft verdrängt. So wundert es wenig, dass Robin Lieber der einzige Mann aus der Region ist, der in diesem Jahr seine Gesellenprüfung zur Bestattungsfachkraft bestanden hat. Und in seinem Ausbildungsbetrieb, den Bestattungsinstitut Bade, ist er erst der zweite überhaupt – die Anläufe mehrerer „Lehrlinge“ vor ihm waren über kurz oder lang beendet.
Robin Lieber ist 27 Jahre alt, oder besser jung. Warum hat er diesen Beruf gewählt, der sich um Alter, Sterben und Endlichkeit dreht, an die man täglich erinnert wird? „Meine Motivation ist es, den Hinterbliebenen zu helfen. Sie machen mit dem Verlust eines geliebten Menschen oft die schwersten Stunden ihres Lebens durch. Es ist schön, ihnen helfen und zur Seite stehen zu können.“, sagte er. Bestatterinnen und Bestatter sind viel mehr als nur Dienstleister, sie erfüllen auch seelsorgerische, ja oft sogar therapeutische Aufgaben, indem sie den Hinterbliebenen das Gefühl geben, alles für ihre Liebsten auf deren letztem Weg getan zu haben.
Ein empathisches Empfinden ist eine unverzichtbare Basis für die dreijährige Ausbildung. „Ich habe im Bestattungsinstitut Bade zunächst ein Praktikum absolviert und gesehen, es passt. Ja, das will ich machen“, sagt Robin Lieber. Während der Ausbildung im Unternehmen und auch in der Berufsschule in Bad Kissingen lernte er, wie man Hinterbliebene sensibel berät, um die letzte Feier möglichst würdevoll zu gestalten. Man erfährt, welche bürokratischen Anforderungen zu erfüllen sind und wie man die Hinterbliebenen davon entlastet. Und natürlich lernt man auch, wie Verstorbene hergerichtet werden, wie Trauerfeiern organisiert und ausgerichtet werden. Robin Lieber: „Und wenn ich danach sehe, wie es den Hinterbliebenen vielleicht auch nur ein klein wenig besser geht, weil es ihnen gefiel, wie die Verstorbenen verabschiedet wurden, dann habe ich ein großes Ziel erreicht.“